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Leid -
Ein wenig Traurigkeit

 

Kaum hat man sich an den Sommer gewöhnt, ist er auch schon wieder vorbei. Und es war nicht genug Zeit, sich auf den Herbst vorzubereiten. Langsam wandelt sich die Überraschung um in Traurigkeit.
 

     


    letzte Sonnenstrahlen

Die Gartenschuhe stehen noch bereit, warten darauf benutzt zu werden, während die letzten Sonnenstrahlen ihren Weg durch Wolken und welkes Laub zum Boden suchen und der Wind die kalten Vorboten des Winters mit sich trägt.
 


Schuhe (57 kB)
 
     


    Blätter

Allmählich beginnen die Blätter, ihre Farbe zu wechseln, während die Tage kürzer und die Nächte kälter werden. Niemand verläßt mehr ohne Jacke das Haus, wenn morgens trotz Sonnenschein der eigene Atem sichtbar wird. Noch versuchen die Blätter die Sonne einzufangen, aber es gab, gibt und wird keine Hoffnung geben, daß sie gegen Wind und Kälte bestehen können. Erst werden die am Boden liegenden Blätter von Regen, dann von Schnee bedeckt, bevor sie, ohne eine Spur zu hinterlassen, zerfallen werden. Niemand wird ihrer gedenken, wenn in ein paar Monaten die ersten Knospen durch den Schnee sprießen und die ersten Blumen blühen. Und niemand wird sie wiedererkennen, wenn sie nach langem Winter erneut ihre grünen Pracht entfalten. So wie jedes Jahr.
 


Laub (67 kB)
Laub (100 kB)
Laub (78 kB)
 
     


    Früchte

Ein letztes Mal wird sichtbar, was die Natur das Jahr über mit der Kraft der Sonne geschaffen haben. Weithin sichtbare Früchte bieten den Vögeln Gelegenheit, sich noch einmal zu stärken, bevor sie die Chance ergreifen und in den Süden ziehen.
 


Frucht (39 kB)
 
     


    kälter

Und dann kommt, was kommen muß. Kalte trübe Tage. Es regnet ohne Unterbrechung. So lange, bis man vergessen hat, welche Farben der Himmel eigentlich sonst noch haben kann. Und jeden Tag wird es kälter. Immer kälter. Während es weiter regnet. Und wenn es kalt genug wäre für Schnee hört es auf zu regnen. So lange, bis es wieder etwas wärmer geworden ist. Zu warm für Schnee. Dabei wechselt der Himmel zwischen allen Schattierungen von grau. Monotonie, Trübsal, Depression. Glücklich sind die, welche sich in diesen Tagen an den Sommer erinnern können. Hoffnungslosigkeit für jene, die versuchen müssen, den Sommer zu vergessen, weil er so viele schmerzhafte Erinnerungen mit sich bringt.
 


Regen (89 kB)
Regen (39 kB)
 
     


    aber doch

Unglaublich, wie schnell alle Wunden geheilt sind, die der Herbst schlug, wenn er sich von seiner zweiten Seite zeigt. Die Sonne scheint so hell wie noch nie zuvor, und der Himmel ist blauer als es ein Maler je zu malen wagen würde. Zwar sind die Tage so kurz, daß man sie nur mit großer Hast genießen kann, aber doch geben sie einem die Hoffnung, daß es wieder einen Sommer geben wird.
 


Sonne (133 kB)
Sonne (159 kB)
 
 
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