Venedig
Und Venedig kennt jeder.
Aber vielleicht nicht von oben. Blick vom Campanile auf dem Markusplatz in Richtung Festland,
dann ein wenig weiter nach Osten und schließlich aufs Meer hinaus. Übrigens, auf
dem ersten Bild, gleich neben dem Haus mit dem rötlichen Dach, da war unser Hotel. Und
die Cola-Dose war nicht von mir.

Berühmt ist Venedig vor allem für seine Kanäle,
von denen es kleine, mittlere und große gibt. Canale Grande war
schon fast zu groß für meine Kamera.

Aber nicht jeder in Venedig kann sich eine Gondelfahrt
leisten, weshalb es für die Fußgänger auch kleine Gassen
gibt. Und wenn die Gassen dann zu eintönig werden, gibt es kleine
Plätze. Und wenn das nicht reicht, dann baut man große Plätze
und stellt einen Trum darauf. Und wenn das dann immer noch nicht
reicht, dann wird zur Unterhaltung der Bevölkerung auch schon
mal ein Turm ein wenig schief gestellt (diesmal war nicht das Horizont-Problem
des Fotografen schuld).

Und Bauwerke, für die man die einzelnen Baustile
extra hätte erfinden müssen, hätte es sie nicht schon
gegeben. Wie zum Beispiel diese Kirche (Santa Maria dei Miracoli) und
dieses Treppenhaus (Scala del Bovolo). Neugotik sieht meiner Meinung
nach auch ganz gut und inzwischen auch schon ganz schön alt aus
(Palazzo Franchetti).

Die Bilder täuschen darüber hinweg, daß
Venedig (vor allem im Sommer, bei solchem Bombenwetter) vor Touristen
überquillt. Manche kommen von weit her (Oliver in seiner Paraderolle),
manche fast von nebenan (als Beweis, daß ich auch dabei war).
Aber wenn man sich etwas abseits der Achse Markusplatz - Rialtobrücke
bewegt, ist man schnell alleine. Vor allem um die Mittagszeit, wenn
die anderen (vernünftigen) Menschen Pause machen. Wir hingegen
mußten
die Sieben-Tages-Tour (aus dem DuMont-Reiseführer) in dreieinhalb
Tagen schaffen. Haben wir aber nicht. Nach der sechsten Tagesetappe
haben wir uns eine Architekturaustellung auf der Biennale angesehen
und sind keinen Meter mehr gegangen.
"Wo war Ihr?" - "Wandern
in Venedig."

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