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Things that make life easier -
The cat protection suit

 

Some people may ask: do we need a cat protection suit? And what for?
 

     

Ich kann hier mit aller Gewißheit (und aus einger Erfahrung) sagen: Ja, wir brauchen einen Katzenschutzanzug. Und wofür? Nun, das wird jeder selbst herausfinden, sobald er in eine Situation kommt, in der er einen Katzenschutzanzug braucht. Um der Phantasie ein wenig auf die Sprünge zu helfen: Man versuche, an einer gelangweilten Katze (weil sie nie nach draußen darf) vorbei aus dem Haus zu kommen.
Die einfache, schnelle und unbürokratische Lösung für dieses Problem ist eine kleine Sprühflasche, gefüllt mit Wasser wie man es an jedem Wasserhahn bekommt, um die Katze und ihre Krallen außer Reichweite zu halten. Aber da wir uns ja nicht mit einfachen Lösungen zufrieden geben und so eine Sprühflasche auch keinen 100%igen Schutz bietet, kommt das Ingenieurgehirn nicht zu Ruhe, bis auch eine aufwendige und komplizierte Lösung zur Verfügung steht. Die grundlegende Idee stammt leider nicht von mir sondern von einer Kollegin, aber ohne mich hätte das Produkt niemals die Serienreife erlangt.
 


cat
 
     

Und hier ist auch das Produkt: Der Einpersonen-Katzenschutzanzug.
Er ähnelt der Schutzkleidung für den Kampfmittelräumdienst, es handelt sich hierbei ja auch um eine ähnlich heikle Angelegenheit. Ebenfalls deutlich zu erkennen ist die in der rechten Hand getragene offensive Abwehreinrichtung, die den Schutz auf längere Distanzen gewährleistet. Der Schutzfunktion des Anzugs tritt ein, sobald die minimale Arbeitsentfernung der Sprühflasche unterschritten wird. Aufgrund der geometrischen Gegebenheiten in geschlossenen Räumen (einzelne Zimmer, Türen, Ecken) kann dieser Fall sehr schnell eintreten. Oftmals ist es auch notwendig, beide Hände zum Erfüllen der vorgegebenen Aufgaben einzusetzten, dann bietet der Anzug auf der ganzen Linie ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit.
 


cat protection suit
 
     

Bevor ein so aufwendiges Produkt zum Einsatz freigegeben werden kann, müssen ausführliche Testreihen sicherstellen, daß das Produkt den gestellten Anforderungen auch unter widrigen Umweltbedingungen gerecht werden kann. Die Tests wurden in Anlehnung an die in der Automobilindustrie gebräuchlichen Verfahren gestaltet.
 



 
     

Zu jedem Zeitpunkt muß die Funktion des Anzugs sichergestellt werden. Deshalb wird nach jedem Testabschnitt ein Funktionstest durchgeführt. Zur Durchführung des Test muß sich eine Person im Innern des Anzugs befinden. Trotz geringer Anforderungen an die Ausbildung ist es nicht einfach, Testpersonen für diese Arbeit zu finden.
 


functional test (16 kB)
 
     

Begonnen wird mit einer Testreihe bei erhöhter Temperatur.
Dabei werden 20 Zyklen, von 25°C auf 85°C auf 25°C, mit jeweils 1 Stunde Verweildauer bei 25°C und 2 Stunden Verweildauer bei 85°C durchlaufen. Die Temperaturänderung beträgt 2°C pro Minute.
 


high temperature (33 kB)
 
     

Es folgt eine Testreihe bei tiefen Temperaturen.
Der Pinguitest verlief ohne weiter Komplikationen, ja schon beinahe langweilig. Der Zwischenfall beim Eisbärentest brachte erfreuliche Abwechslung in den Testalltag, gleichzeitig konnte der Anzug seine sichere Dimensionierung unter Beweis stellen, wodurch auch unerwartete Situtionen sicher zu meistern sind.
20 Zyklen, von 25°C auf -40°C auf 25°C, mit jeweils 1 Stunde Verweildauer bei 25°C und 2 Stunden Verweildauer bei -40°C. Die Temperaturänderung beträgt 2°C pro Minute.
 


penguin test (26 kB)
polar bear test (16 kB)
 
     

Abschliesend wird der Schutzanzug bei erhöhter Umgebungsfeuchtigkeit getestet. Die Tests liefen bisher so glatt, daß in Gesprächen mit den Beteiligten die Worte "Unterforderung", "Langeweile" und "Arbeitsplatzwechsel" zu hören waren. Flexibel wie wir sind, haben wir natürlich sofort auf diese Entwicklungen reagiert und das Testprogramm mit drei zusätzlichen Testschritten entsprechend angepaßt.

Schritt 1:
Noch ahnt er nichts, an seinem idyllischen Plätzchen mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit.
Schritt 2:
Jetzt merkt er, daß das Testprogramm umgestellt wurde. Die Feuchtigkeit in der Umgebung steigt rasch an. Rascher als gewohnt.
Schritt 3:
Neben all der tosenden Feuchtigkeit meint man jemanden "Ich kündige" schreien zu hören.
Schritt 4:
Bitte, 100% Luftfeuchtigkeit, erzeugt durch 2832 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Er hat es ja nicht anders gewollt.
 


step 1 (44 kB)
step 2 (33 kB)
step 3 (29 kB)
step 4 (19 kB)
 
     

Die Testreihen lieferten das gewünschte Ergebnis: Der Katzenschutzanzug wird auch durch widrige Umgebungseinflüsse nicht in seiner Funktion beeinträchtig. Auch unsere Testperson konnte sich von ihrem Schrecken erholen und sah keinen weiteren Hinderungsgrund für eine Fortsetzung der bisher doch recht erfolgreichen Zusammenarbeit. Mit anderen Worten: Es lief alles glatt. Zu glatt. Und so kam es, wie es kommen mußte. Die Katzenlobby bekam von unserer Entwicklung Wind und hetzte sofort ihren schärfsten Anwalt auf uns. Auf den ersten Blick mag er nicht sehr furchterregend wirken, aber bedenken Sie: Auf sein Konto geht die Hundesteuer, das Katzenklo und das Wollknäul.

Wir wußten also, daß es ein harter Kampf werden würde.
 


cat lawyer
 
     

Aber wir dachten nicht im Traum daran, daß es ein so aussichtsloer Kampf werden würde. Was wir auch versuchten, der Anwalt kam uns ständig zuvor. Bis wir feststelleten, daß er an schwerer Persönlichkeitsspaltung litt und an allen Orten gleichzeitig sein konnte. Nach vergeblichen Versuchen, uns einen technologischen Vorsprung zu verschaffen (wir sind ja schließlich Ingenieure), kam uns die rettende Idee.
 


fight (39 kB)
 
     

Wir müssen mit der Verbesserung ganz innen beginnen und die Testperson austauschen. Deshalb holten wir unser gesamtes Kapital zusammen und besorgten uns den Besten, der auf dem Markt für heikle Aufgaben zu bekommen war. Es war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben.
 


new test person (16 kB)
 
     

Nachdem sich unsere neue Testperson an den Anzug gewöhnt hatte, begann sie kräftig aufzuräumen. Was genau geschah, darf hier nicht erzählt werden. Die Rechte an dieser Geschichte wurden verkauft, momentan wird der zweite Teil des Kinofilms gedreht. Nur soviel: Es kam zu einem gewaltigen Showdown am Strand. Warum am Strand? Nach all der Anstrengung hatten wir einen Badeurlaub dringend nötig.
 


showdown at the beach (32 kB)
 
     

Schließlich hatten wir doch noch unsere Hausaufgaben und unsere Gegner erledigt. Leider war uns unterwegs das Geld ausgegangen, so daß wir den Anzug doch nicht produzieren konnen. Bei nächster Gelegenheit werden wird die Unterlagen zum Katzenschutzanzug der UNO zum Geschenk machen.
 


sad ending
 
 
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